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Fotos: Dani & Wolfgang
Aus München kommend erreichen wir pünktlich wie immer unseren Bestimmungsort. Strahlender Sonnenschein flutet das Gelände des Hirschen.
Ein wenig anders ist so ein letzter Tag, bei jedem Handgriff ist klar, das tue ich vorläufig zum letzten Mal. Keine Frage, alle sind etwas müde, aber dennoch will keiner an morgen denken.
21.00h
Die
"RYAner" gehen auf die Bühne und bekommen von uns einen netten kleinen
"Foolsday" geschenkt. Der letzte Tag einer Tour nennt sich so und kleine
Scherze untereinander sind erlaubt und gern gesehen. So beginnen sie ihr
Konzert mit einer Banane statt eines Mikrophons auf dem Stativ, das Schlagzeug
ist etwas manipuliert und als Kompott bekommen sie von allen "Milas" einen
grottenschlechten Backroundchor geboten, wie er wohl einmalig in der Musikgeschichte
ist. Dafür gibt es am Ende Blumen und unser großes Dankeschön
für eine streßfreie gemeinsame Tour und den wirklich guten support.
22.00h
Jetzt
wir, klar, auch Ankes Mikro ist manipuliert. Auch die Nürnberger haben
sich für uns einen tollen Gag einfallen lassen und reißen den
Zuschauer-Tourschnitt ordentlich runter. Macht aber nix. Auch mit jenen
die sich aufgerafft haben zu kommen, ist ein wunderschönes Konzert
möglich. Es haben sich wieder einige Freunde eingefunden. "Qntal",
"Gods Bow" , Teile der "Fiddlers" und "Merlons", Martin vom "Legacy", Walter
vom "Eclipsed" und Arndt von "Radio Goethe". Wir alle gemeinsam erleben
ein sehr feierliches Konzert. Jedes Lied, jeder Ton wird genossen, ist ja
erst mal das letzte Mal. Eines können wir sagen, es war eine schöne
Tour mit uns, mit euch. Einzelne Begebenheiten ziehen vorbei und vermischen sich mit den Melodien. Fahrgeräusche, rauschen, flirren, Feuer, Stimmen, ein Herzschlag, irgendwo in der Ferne kräht ein Hahn. Vorbei. Ok, die Zugaben noch. Klar!
Das Feuer bei "Mila" ist heute besonders heiß und leuchtend. "Bommerloo" kracht und sägt, "Epilog" war auf dieser Tour wohl noch nie so gut wie jetzt und wir müssen die Tränen selbst unterdrücken.
Zur Verabschiedung sind heute einmal alle Beteiligten auf der Bühne zu sehen. Wir verbeugen uns gemeinsam und danken euch, die ihr auf all den Konzerten wart und ohne die es uns nicht möglich wäre, all diese schönen Dinge zu tun. Wenn es euch gefallen hat, kommt wieder, bringt Freunde mit und laßt uns zusammen feiern. Die Reise geht weiter. Auf dem einen oder anderen Festival und ganz bestimmt im Herbst, auf dem 2.Teil unserer "picnic on the moon-Tour".
Wir beladen jetzt unser Moonmobil und das Frachtshuttle, verlassen diesen Planeten um Kraft zu tanken, nicht ohne vorher noch harmlos zusammenzusitzen und einige Begebenheiten Revue passieren zu lassen. Es wird viel gelacht in dieser Nacht, wer hätte das gedacht. Die "Fans des Monats" sind auch dabei und alle beschließen, sich bald wiederzusehen. Einstimmig!!
Fotos: the_unknown
Ach wie schön. Es ist 11.00h und wir dürfen noch frühstücken. Eine rustikale Bauernstube ist doch auch mal was Feines. Elli und deutung beschließen zur Feier des Tages eine zünftige Weißwurst zu essen.
Am Nebentisch sitzen unsere reisefreudigen "Fans des Monats", Dani und Wolfgang. Sie haben schon das eine oder andere Konzert gesehen auf dieser Tour und jetzt auch mal zufällig das gleiche Hotel angeflogen. Heute in München werden sie auch sein. Das trifft sich gut, wir nämlich auch. Also besteigen wir unser Moonmobil und fliegen los.
Erdenzeit: 03.05.2003,15.00h
Ort: München, "Spectaculum Mundi"
Heute geht es in den ersten Stock. Gut, daß wir auf der Tour schon etwas geübt haben. Am ersten Tag wäre so etwas nicht lustig. Aber die Plackerei lohnt sich, haben wir doch dafür heute mal eine kleine Theaterbühne.
Überhaupt ist es sehr nett hier. Alles läuft sehr ruhig ab und so gibt es bis zum Konzert keine nennenswerten Begebenheiten. Fast keine, als Ritchie den ersten Ton der Anlage erklingen läßt, kommt ein ziemlich aufgebrachter Zausel hereingerast, der augenscheinlich nur darauf wartete, endlich mal wieder mit der Spacepolice, diversen Ämtern, Blitz und Donnerschlag und seinem Bruder, der an das Haus pinkeln würde, zu drohen. Sorry, aber die Systeme müssen gecheckt werden. Jedenfalls ergibt sich ein kleiner Wettkampf, wer wohl lauter kann. Ritchie mit PA, oder er mit Stimme. Die Wetten sind eindeutig und Ritchie gewinnt, wenn auch knapp.
Ja ja, gute Nachbarschaft ist unbezahlbar und wenn der Nachbar eigentlich auch noch auf das Objekt schielt, weil ihm seine "Mensa mit Premieredecoder" nicht mehr reicht, kann es unangenehm werden. Aber das nur am Rande. Wir haben keine Zweifel, daß das "Spectaculum Mundi" sich behaupten wird!
Erdenzeit: 21.30h
Heute schon etwas eher. Die "RYAner" haben gut vorgepommert. Heiß ist es, wenn auch nicht so heiß wie gestern. Der Raum ist höher, die Luft natürlich besser. Rainer ist wieder da und macht Fotos, wie schon in Kassel und im "Sonneck". Danke dafür. Unter die Gäste hat sich heute auch Ernst Horn von "Deine Lakaien" gemischt, der ja hier in München residiert. Wir fühlen uns geehrt und reden hernach noch über dies und das, vor Allem über das. Es hat gefallen. Und das sehr gut sogar. Die Reaktionen erfreuen unser Herz, wie schon manche kleine "Panne" während der Show. Die Kerze wollte heute nicht wie Anke und die Cello Saiten nicht wie deutung. Erster Schlag ins Cello bei Arabesque.....Saitenriss. Durchkommen, grinsen,Lied-ende, Saitenwechsel, weiter.....
Live ist eben live.
01.00h Wir checken im Hotel ein. Die Party ist lang, zu lang. Gleich geht es weiter. Nach Nürnberg. Zum letzten Konzert dieser Tour. Leider. Wir werden es genießen.
Fotos: Rainer Ruber
Abflug des Moonmobils mit etlichen Versehrten. Zürich hat seine Spuren hinterlassen und das ist auch gut so. Lustig durchfliegen wir die Schweiz und ein Stück von Österreich. Zum Glück wenig beachtet von Grenzbeamten, die an diesem schönen Tag wohl auch besseres zu tun haben.
Unser Ziel heute ist Kleinweilerhofen im Allgäu.
Es gibt tatsächlich Flecken in diesem Sonnensystem, die auch geübte Vielflieger noch überraschen können. Außer Anke, Maaf und Ritchie hat noch nie ein Mensch zuvor diese Welt gesehen.
Erdenzeit: 02.05.2003, 15.00h
Ort: Kleinweilerhofen "Sonneck"
Ein idyllischer Ort im Allgäu läßt das Auge vor Freude hüpfen. Das "Sonneck" höchstselbst ist ein gar kleiner aber feiner Ort. Alles paßt, das Wetter ist ganz phantastisch, die Helfer emsig, der Kaffee gut und die Stimmung grandios. Nachdem die Systeme gecheckt sind, nehmen wir unser Mahl heute gemeinsam auf einer Bank vor dem Haus ein und genießen das Panorama als Kompott.
Die "RYAner" sind heute auch wieder an Bord. Wir hatten sie schon schmerzlich vermißt. Besonders Ritchie.
22.00h
Der Track rollt. Anke hätte nie gedacht, mal mit so vielen Leuten gemeinsam in einer Sauna zu landen, meint sie nach dem dritten Song. Und den Leuten wird bei der Vorstellung ganz warm ums Herz. Einige beginnen sich die Kleider vom Leib zu reißen und führen gar merkwürdige Tänze auf. Die Luft wird dünner, Wasser und Sauerstoff sind doch eine phantastische Erfindung. Das wird einem in solchen Momenten erst richtig klar. Schließlich ist es geschafft. Nach ein paar Zugaben gehen wir daran die Moonstage abzubauen. So ein Abbau bei gleichzeitig stattfindender Diskothek ist immer wieder eine Herausforderung. Mal sehen was wir diesmal vergessen.
Biber ist heute etwas geknickt und in seiner Ehre als Verkäufer tief verletzt, nach dem wohl "schwärzesten Tag in der Geschichte des freien Handels". Wir trösten ihn damit, daß die Menschen ja gar keine Chance hatten, zu ihm durchzukommen und mit einer Flasche Tequila.
Während wir so harmlos herumsitzen entwickelt sich die Idee, die morgige Spielreihenfolge bei einem Spiel Billiard zu ermitteln. Für uns gehen Jan und Lars an den Start und für die "RYAner" Matze und Felix. Die Wetten laufen auf hochtouren, alles was noch laufen kann, versammelt sich um den Spieltisch. Jan hat seine Fliegerbrille aufgesetzt und Lars die Gamaschen und seine dicke Zigarre geholt. Dichter Nebel liegt über der Spielhalle, aus den Boxen dröhnt Musik, schwer geht der Atem und der Schweiß fließt in Strömen. Es ist ein Kopf an Kopf Rennen. Manchmal sieht es so aus, als hätten wir morgen zeitig Feierabend. Ein Biber kriecht durch die Ecke, er hat ein lustiges rotes Mützlein auf dem Kopf und zwei leere Flaschen Tequila stecken in den Manteltaschen....
Die Sonne beginnt ihren Weg durch das Tal und das Spiel endet mit einem Sieg der Unseren. Wäre auch komisch gewesen, das Programm so zusammenstreichen zu müssen. Wir haben es nämlich liebgewonnen. Und so freuen wir uns auf München, auf ein langes schönes Konzert und auf Euch.
Fotos ("Sonneck"/Kleinweilerhofen) Rainer Ruber http://www.happy-friends.de/