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               So wie der König der Elfen bei Goethe in dramatischer 
                Manier ein Kind mit süßen Verlockungen in die Welt 
                der Naturgeister "übergehen" läßt, so führen 
                Mila Mar den Hörer auch auf ihrem zweiten Album "Elfensex" 
                in eine mystische, geheimnisvoll - betörende, schwerelose 
                Parallelwelt voll von Tanz und Musik. 
               Mila Mar und ihr großartiges Debüt-Album 
                "Nova" sind noch in aller Munde, dennoch fand das Quartett um 
                die Performerin und Vier-Oktaven Sängerin Anke Hachfeld trotz 
                dauerhaftem Tourneestress (u.a. gemeinsam mit Youssou N' Dour, 
                Marie Boine, Subway to Sally, In Extremo oder Goethes Erben) Zeit 
                ins Studio zu gehen. Das Nachfolgewerk "Elfensex" übertrifft 
                wahrhaftig die kühnsten Erwartungen in punkto Schönheit, 
                Qualität und zeitloser Eleganz. 
               Einst gehörten Naturgeister ganz selbstverständlich 
                zur menschlichen Gesellschaft und wurden quasi als Familienmitglieder 
                betrachtet. Erst mit der Aufklärung und der damit verbundenen 
                Entzauberung der Natur, also mit dem Beginn des Industriezeitalters, 
                wurden die Elfen zu einem Mysterium stilisiert; - denn gerade 
                der "aufgeklärte" Mensch sehnt(e) sich nach Mythen und Nicht-Verständlichem 
                jenseits aller (kapitalistisch-funktionaler) Rationalitäten. 
                So sind Elfen stets an Orten zu finden die Leichtigkeit und Unbeschwertheit 
                versprechen, wie zum Beispiel auf Blumenwiesen und in Seenlandschaften. 
                Und genau diese (mentalen) Schauplätze natur-belassener Unbeschwertheit 
                und die damit verbundene befreiende Loslösung von rationalen 
                Sachzwänge wissen Mila Mar auf "Elfensex", - einem musikalischen 
                Gegenentwurf zu sattsam bekannten Genre-Schablonen und berechenbarer 
                "zeitgemäßer" Mainstream-Manierismen - wiederauferstehen 
                zu lassen. 
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