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von Willi Ditzel

So war's: 1. Kasseler Gothic-Festival - Lieder von Elfen, Mönchen und Untoten

Was da teilweise mit nur einem oder zwei Musikern auf der Bühne an Live-Sound fabriziert wird, nun, da kann man doch auch gleich die CD auflegen, denn die Klänge sind alle vorfabriziert, die Rhythmen vorprogrammiert und Platz für Improvisationen gibt es nicht.
Dass dies auch das Publikum so sieht, bewiesen die frenetischen Beifallsstürme für Mila Mar und Goethes Erben. Zwar nutzten auch sie teilweise elektronische Effekterzeuger, aber sehr differenziert und von Menschenhand "live" eingespielt. Als Mila Mar um 22.30 Uhr die Bühne betraten war denn auch die große Halle des Musiktheaters mit gut 1.100 Zuschauern am Rande ihrer Kapazität angelangt. Sie alle erlebten ein Konzert, wie es in seiner Homogenität und im Einklang zwischen Band und Publikum heutzutage sehr, sehr selten ist und wahrscheinlich auch nur noch in der Gothic-Szene möglich.

 

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Kollege Peth, von dessen Präsenz ich von der netten Dame am Eingang informiert wurde (1.800 Leute und sie erinnert sich an dich - bist du uns da nicht eine Erlärung schuldig...?), begab sich derweil schon wieder Richtung Live-Floor, um sich sowohl optisch als auch akustisch von Mila Mar überzeugen zu lassen: Mit den Worten, die "ruhigste aller Bands, deshalb aber nicht weniger spannend und intensiv - im Gegenteil" schloss der vorstellende Text des Festivalbegleitheftes zu Mila Mar und wer die Göttinger Band, für die das Konzert demnach fast ein "Heimspiel" war, schon einmal live gesehen hat, wird die vorausgehenden Worten sicherlich bestätigen können. Eine besondere Färbung erhielt der Auftritt dieses Abends durch den stimmungsvollen Einsatz der professionellen Lichtanlage, die Anke Hachfelds ausdruckstarke Phantasiesprache um eine akzentuierte Farbwelt bereicherte. "Silver Star", "HM Ba", "Elfensex" oder "Was bleibt" verzauberten auch an diesem Abend durch ihre Mischung aus Welt-Musik und dezenten Pop Anleihen, zu der Sängerin Anke Hachfeld ihre emotionalisierenden Seelenbilder, in oktavenreicher Lautmalerei als auch der, für das aktuelle Album "Elfensex" entdeckten, menschlichen Sprache preisgab.

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