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28.12.2001, Schlachthof Hamburg
von Susanne

Das letzte Album "Elfensex" hat mich dermassen begeistert, dass ich a) meine Katze nach Mila Mar nennen musste und b) es kaum erwarten konnte, dass sich die Mädels und Jungs mal wieder in Hamburg zeigen. Nach den letzten weihnachtlichen Feiertagen konnte man sich dann endlich den anspruchsvollen und romantischen Klängen von Mila Mar hingeben.
Wider Erwarten war der Schlachthof recht voll, die "Flüsterpropaganda" hat wohl gewirkt und die Fangemeinde sich doch etwas vergrössert. Obwohl mitunter nicht ganz leicht zugänglich haben sich die vier Künstler schon in die Herzen der Leute spielen können.
Der Schlachthof wurde auch durch die Mila-Deko ein bisschen hübscher gestaltet, am Mikro war eine Blume und hinten an den Wänden waren Fahnen angebracht, die den Saal in ein mittelalterliches Schloss verwandelten, trotzdem wurde nicht mit gestalterischem Prunk übertrieben (was ja auch wieder ziemlich peinlich hätte wirken können).

Wenn man etwas über Mila Mar liest, dann ist meist von der Multi-Instrumentalistin und umfangreichen Oktaven-Stimme Ankes die Rede. Was bislang zu wenig bemerkt wurde ist die Tatsache, dass Anke und auch Kathrin von Mila Mar zwei ganz süsse Schneckchen sind (also sehr attraktive Frauen). Und das sage ich neidlos und ohne Sexismus walten lassen zu wollen, sondern in Anerkennung dass es auch kreative MusikerInnen geben darf, die einfach schön anzuschauen sind. Die beiden Mädels sind auch trotz des Schlachthof-Siffs barfuss aufgetreten, alle Achtung.
Neben ihrer Stimme bedient Anke auch noch Kongas, so sah man sie immer zwischendurch wegstürmen und ihr Instrument holen, um dann selbstvergessen darauf zu spielen. Die beiden Herren der Band haben sich derweil im Hintergrund an Technik und sonstigen Percussions zu schaffen gemacht. Zwischendurch hat auch nach Ankes Aussage das "Technikmonster" zugeschlagen, wie auch übrigens beim letzten Hamburg-Auftritt der Milas. Anscheinend ein Murphy-Phänomen, ich persönlich muss zugeben, dass ich das nicht bemerkt hätte, wäre ich nicht durch die Frontfrau darauf hingewiesen worden. Nun denn.

Die Stimmung war auch gleich nach den ersten beiden Einstiegs-Songs bombastisch und wurde auch durch Ankes Einlagen ("Du da hast gar nicht geklatscht!") weiter angeheizt. Ihre Stimme ist wirklich sehr wandlungsfähig und bietet von tiefen erotischen Tönen über Opernsänger-Qualitäten bis zur perfekt nachgeahmten Kinderstimme alle Facetten. Vor Kathrin haben sich derweil neben diversen Percussion-Instrumenten eine Unmenge an verschiedenen Flöten angesammelt, die immer je nach Bedarf gegriffen wurden. Neben "Like a Cannibal" und "Maid of Orleans" wurden auch Songs von den ersten beiden Alben "Mila Mar" und "Nova" gespielt, mit Namen ist mir da aber nur "Djanga" aufgefallen. Sehr witzig auch die Idee, dass zum Song "Silver Star", der letzten Single, Anke mal eben eine Handvoll Glitter in die Luft warf. Zwischendurch griff Anke dann auch mal zu einem kleinen Taschenspiegel und malte schöne Lichtstrahlen in die rauchgefüllte Atmosphäre. Ein Nebeneffekt der Lichtspiegelung war allerdings auch, dass ein paar Leute davon angestrahlt und geblendet wurden, was natürlich völlig unbeabsichtigt war. Auch "Was bleibt", der Abschluss-Song des Konzertes wurde mit etwas Besonderem untermalt, Anke hielt beim Singen ein kleines Windlicht in der Hand, während die Bühne ganz in Dunkelheit getaucht war. Mit einem erfreuten Lächeln auf den Lippen ob der Begeisterung nahmen die vier Musiker dann Abschied von ihrem begeisterten Publikum.
Nach frenetischem Beifall wurden wir aber noch mit 2 Zugaben verwöhnt, einem mit Musik untermalten Märchen und "Silence". Dann war aber endgültig Schluss, für alle Fans leider viel zu früh. Bleibt nur zu hoffen, dass das "Technikmonster" sich nicht weiter mit auf Tour begibt, sondern sich zum Jahresende hin zerlegt hat.


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